Konventionelle Energieträger überwiegen bei der Stromerzeugung
Eine aktuelle Untersuchung zum Thema Stromerzeugung in Deutschland zeigt, dass im Jahr 2021 über 50 Prozent der benötigten Elektrizität im Bundesgebiet durch den Einsatz konventioneller Energieträger geschaffen wurde. Zwar bilden auch erneuerbare Energieträger einen signifikanten Anteil, jedoch kann dieser noch nicht als vorherrschend beschrieben werden. Im Vergleich mit den Vorjahren lässt sich zudem ein bestimmter Trend ablesen. In diesem Artikel haben wir die einzelnen Informationen zu den Energiequellen für elektrischen Strom sowie die damit zusammenhängenden Informationen zusammengefasst. Am Ende haben wir zudem eine offizielle Statistik zum Thema verlinkt.
Erneuerbare Energieträger überwiegen noch nicht beim Strom
Im Jahr 2021 stammte der in der Bundesrepublik Deutschland ins Netz eingespeiste Strom vor allem von konventionellen Energieträgern. Den Löwenanteil der verarbeiteten Materialien nahm dabei die Kohle ein. Es musste u. a. wegen wetterbedingten Ausfällen von 13,3 Prozent bei der Windkraft-Elektrizität mehr auf die herkömmlichen Anlagen zurückgegriffen werden. Im Vergleich zum Jahr 2020 nahm die Stromerzeugung aus den alten Quellen in 2021 um 11,7 Prozent zu. Der Anteil neuer Energiequellen sank dabei um 7,6 Prozent. Es hat sich außerdem gezeigt, dass in 2021 wieder mehr Strom benötigt wurde – anders als im von der Covid-19-Pandemie dominierten Jahr 2020, wo der Verbrauch zurückging.
Strom aus Kohlekraftwerken wurde mehr nachgefragt
Mit einem Zuwachs von 24,9 Prozent konnte Kohle als Energieträger für die Gewinnung von Elektrizität für das Stromnetz in Deutschland fast um ein Viertel des Vorjahresverbrauchs wachsen. Das führte u. a. dazu, dass der Anteil der Kohleenergie am gesamten ins Netz eingespeisten Strom wieder auf über 30 Prozent wuchs. Im Jahr 2020 hatte Kohlestrom an der gesamten Einspeisung nur 24,8 Prozent Anteil; in 2021 waren es wieder 30,2 Prozent. Dabei werden in Kohlekraftanlagen etwa 40 Prozent Steinkohle und etwa 60 Prozent Braunkohle verbrannt. Steinkohle ist dabei ein Importgut, während die Braunkohle aus dem Inland stammt.
Rückgang bei der Stromerzeugung aus ökologischen Energieträgern
Zwar ist auch der aus Erdgas gewonnene Strom im deutschen Netz zurückgegangen, allerdings auch der Anteil erneuerbarer Energieträger. Wo 2020 noch 47,1 Prozent der Elektrizität fürs Stromnetz aus den Erneuerbaren stammten, da waren es im Jahr 2021 lediglich 42,4 Prozent. Unter anderem die eingangs erwähnte Abnahme des Anteils von Windkraftanlagen hat dazu geführt. Wo die Windkraft im Jahr 2020 einen Anteil von 25,2 Prozent, also über einem Viertel, ausmachen konnte, da waren es im Jahr 2021 nur noch 21,5 Prozent. Photovoltaik als Stromquelle war da 2021 stabiler und lieferte 8,7 Prozent; im davor liegenden Jahr waren es 9,0 Prozent.
Vor der Abschaltung lieferten Kernkraftwerke noch mehr Strom
In Deutschland waren 2021 noch sechs Atomkraftwerke in Betrieb, davon wurden Ende des Jahres drei abgeschaltet. Das hinderte sie aber nicht daran, den aufkommenden Bedarf an elektrischem Strom aus dem deutschlandweiten Netz mit zu decken. Insgesamt stieg der Anteil der Kernenergie von 2020 zu 2021 um 7,4 Prozent. Dabei nahm sie an der Gesamtmenge des erzeugten Stroms einen Anteil von 12,6 Prozent ein. Auch hier lohnt sich der Vergleich, denn dieser fällt zum Jahr 2020 mit einem Wert von 12,1 Prozent nicht so groß aus. Man kann also von einem Anstieg sprechen, dieser ist aber nicht so markant, als dass man für den Erhalt der Kernenergie plädieren könnte.
Diese Energieträger zählen zu den Konventionellen / Erneuerbaren
Nun haben wir schon mehrfach von konventionellen und erneuerbaren Energieträgern geschrieben. Außerdem haben wir einige Vertreter genannt. In den folgenden Übersichten haben wir sie noch einmal genau aufgeschlüsselt und den Anteil der erzeugten Strommenge in den Jahren 2020 (504,5 Mrd. kWh) und 2021 (517,7 Mrd. kWh) mit aufgeführt. So können alle Interessierten sehen, wie die Entwicklung genau aussah:
Konventionelle Energieträger:
- Kohle – 156,6 Mrd. kWh in 2021; 266,8 Mrd. kWh in 2020
- Kernenergie – 65,4 Mrd. kWh in 2021; 60,9 Mrd. kWh in 2020
- Erdgas – 65,2 Mrd. kWh in 2021; 69,1 Mrd. kWh in 2020
- Sonstige – 10,9 Mrd. kWh in 2021; 11,6 Mrd. kWh in 2020
Erneuerbare Energiequellen:
- Windkraft – 111,5 Mrd. kWh in 2021; 128,7 Mrd. kWh in 2020
- Photovoltaik – 45,2 Mrd. kWh in 2021; 45,4 Mrd. kWh in 2020
- Biogas – 29,9 Mrd. kWh in 2021; 30,2 Mrd. kWh in 2020
- Wasserkraft – 18,5 Mrd. kWh in 2021; 19,0 Mrd. kWh in 2020
- Sonstige – 14,5 Mrd. kWh in 2021; 14,3 Mrd. kWh in 2020
Strom als Import- und Exportware in Deutschland
Im Hinblick auf den elektrischen Strom in Deutschland muss man aber nicht nur die Strommengen betrachten, die im Inland für das Inland geschaffen wurden. Denn es gibt auch Stromexporte an die Nachbarlänger sowie Stromimporte aus anderen Nachbarländern. Mit 51,7 Mrd. kWh lagen die Strom-Importe im Jahr 2021 bei einem Zehntel der inländisch produzierten Menge. Das kommt einem Anstieg um 7,7 Prozent im Vergleich zum Jahr 2020 gleich. In 2021 wurde aber auch exportiert, und zwar mehr als importiert wurde. Insgesamt wurden 70,3 Mrd. kWh an die Nachbarländer abgegeben, was ebenfalls einen Anstieg (um 5 Prozent) im Vorjahresvergleich bedeutet.
Fazit und weitere Informationen
Insgesamt kann man festhalten, dass die erneuerbaren Energiequellen schon einen großen Anteil an der Produktion der in Deutschland benötigten Strommenge ausmachen. Jedoch müssen sie noch mehr Leistung bringen, um umweltschädliche Lösungen im signifikanten Ausmaß ablösen zu können. Der Ausbau von Anlagen, die Förderung von Erneuerbaren auf und in Gebäuden sowie weiteres muss von Bundes- und EU-Seite angestoßen werden. Zudem muss der Stromverbrauch durch effizientere Technik gedrückt werden. Weitere Informationen zu Stromerzeugung und Stromverbrauch in Deutschland gibt es in aktuellen Mitteilungen des Statistischen Bundesamtes sowie in einer entsprechenden Übersicht der Webseite Statista. Viel Spaß beim Stöbern in den Statistiken!